Kompetenzen im 1. Block
Nach diesem Block können die AusbildungsteilnehmerInnen die Anfangsphasen von Beratungsprozessen gestalten. Sie verfügen über grundsätzliche Kenntnisse zur Gewinnung und Einordnung von Informationen. Sie haben Vorstellungen über die Zusammenhänge in sozialen Systemen. Sie können die Anliegen der künftigen KlientInnen einordnen und dafür passende Angebote erarbeiten, Sie verfügen über die Fähigkeit, aus einem Erstkontakt ein arbeitsfähiges Beratungssetting zu entwickeln. Sie können den Prozess und die eigene Rolle darin reflektieren.
Themen:
- Begriff des „sozialen Systems“
- Gestaltung von Erstkontakten
- Gesprächsführung und Interviews
- Verhaltensmuster und Interaktionen erfassen
- Rollen klären
- therapeutisch-beraterische Grundhaltungen
- Grundprinzipien einer systemischen Beratung
Kompetenzen im 2. Block
In diesem Block erarbeiten sich die AusbildungsteilnehmerInnen die Kompetenzen, Informationen systematisch zu erheben, aufzubereiten und zu analysieren. Sie lernen dazu verschiedene Methoden anzuwenden und Gespräche entsprechend zu steuern und zu führen. Sie lernen, den Menschen als ein biologisch-psychisches System innerhalb eines ihn umgebenden sozialen Systems wahrzunehmen und aus diesen methodisch-strukturierten Erkenntnissen erste Lösungsansätze abzuleiten.
Themen:
- Mensch als biologisch-psychisches System in sozialen Systemen
- Methoden der Informationserfassung: Genogramm, Soziogramm, Zeiterfassung etc.
- Familien als besondere Systeme
- Verwendung sprachlicher Mittel
Kompetenzen im 3. Block
Der Fokus dieses Blockes gilt der Ableitung eines Beratungsauftrages aus der Situation und Motivation der Ratsuchenden. Verschiedene Auftragsanliegen werden erkannt, passende Angebote erarbeitet. Die Klärung des Kontextes, in dem Beratung gesucht und angeboten wird, ist den AusbildungsteilnehmerInnen vertraut. Die Arbeit mit Hypothesen als leitende Theorie eigener Erkenntnisse, der Umgang und der Nutzen einer Arbeit mit Hypothesen wird erworben. „Selbstsupervision“ des eigenen Handelns im Beratungsprozess wird eingeübt.
Themen:
- verschiedene Arten von Anliegen klären
- Aufträge klären
- Kontexte klären
- Ziele erarbeiten
- Hypothesen bilden, mit Hypothesen arbeiten
Kompetenzen im 4. Block
Im Mittelpunkt stehen Methoden zur Veränderung und zur Steuerung von Prozessen. Die AusbildungsteilnehmerInnen lernen verschiedene Methoden kennen und können diese entsprechend der Beratungsziele zum Nutzen ihrer KlientInnen einsetzen. Sie sind reflektiert über die Wahl der Methoden. Damit können sie gezielt Veränderungsimpulse für die Ratsuchenden setzen.
Themen:
- Gesprächs- und Fragetechniken
- Verwendung von Skulptur-Techniken
- Arbeit mit konkretem Verhalten
- Netzwerke
- Metaphern und Geschichten nutzen
- Veränderungen anregen, begleiten
- systemische Interventionen
Kompetenzen im 5. Block
Die bisher erworbenen Fertigkeiten, Kenntnisse und Methoden werden für das Beratungsfeld Sexualität vertiefend angewandt. Die reflektierte Auswahl des beraterischen „Handwerkszeugs“ wird vertieft. Die TeilnehmerInnen werden für die fortlaufenden Zielanpassung und Prozesssteuerung bei längeren Beratungsprozessen sensibilisiert.
Themen:
- typische Verläufe
- Abschied und Beenden
- Auftrags- und Kontextklärung, Prozessgestaltung im Themenbereich Sexualität
- angemessene Sprachmuster entwickeln
Kompetenzen im 6. Block
Die AusbildungsteilnehmerInnen können die erworbene Methodenkenntnis und Handlungskompetenz in übergeordnete theoretische Zusammenhänge einordnen. Sie kennen die Grundaussagen der Theorie systemischer Beratung und können aus diesen Kenntnissen praktische Handlungen ableiten, passende Methoden auswählen oder anpassen und ihr eigenes Handeln im Rahmen der Beratung reflektieren. Sie entwickeln Vorstellungen, wie sie diese Fertigkeiten im Rahmen einer gegenseitigen kollegialen Beratung unterstützend einsetzen können. Im Rahmen eines Ausbildungsabschlusses können sie die erlernten Kompetenzen beispielhaft demonstrieren.
Themen:
- Grundlagen des Konstruktivismus
- systemtheoretische Grundlagen beraterischen Handelns
- Reflexion verschiedener Rollen
- Haltungen und Werte
- Verhältnis von Beobachtung, Information, Fakten, Objektivität und Wahrheit
- Ausblick: über den Sinn und Unsinn von Diagnosen
- Eigen- und Fremdsupervision
- Integration der Gesamtausbildung
- Demonstration der Kompetenzen der Teilnehmer